Ford Ka vs. Fiat 500 im Test: Kleinwagen mit Start-Stopp im Test

Was haben wir den Fiat 500 gern, dieses kleine, knuffige Wesen. Um ihn ins Herz zu schließen, brauchte man bisher nicht lange zu suchen. Es genügte der Parkplatz vorm nächsten Straßencafé, um Bella zu genießen. Die Motorenwahl? So entscheidend wie der Look der Ventilkappen. Sein 1,2-Liter-Basisbenziner mit 69 PS galt als Tipp, weil er sich günstig und sparsam fahren lässt und besser zum Charakter der Knutschkugel passt als die 100 PS des 1.4-Benziners - einen Cappuccino streckt man schließlich auch nicht mit Red Bull.


 

Fiat 500 und Ford Ka mit Start-Stopp-Automatik
Außerdem ist der Fiat 500 kein Mini-Killer, und wer ihn mit dem 1,3-Liter-Diesel verheiratet, trägt zur Designer-Robe Tennissocken. Wahre Freude am 500-Fahren baut Fiat erst seit kurzem ein, dafür mit einzigartigen Zutaten: zwei Kolben, 875 Kubikzentimeter Hubraum, Turboaufladung. Damit leistet der neue Zweizylinder im Fiat 500 85 PS, soll mit Start-Stopp-System nur 4,1 Liter/100 km verbrauchen und wird zum sparsamsten 500, der fast so wie sein Plattform-Stiefbrüderchen Ford Ka 1.2 knausert. Ebenfalls grundsätzlich mit Schlummer-Technik Start-Stopp ausgerüstet, brüstet sich der Ford mit 4,9 Liter Durchschnittsverbrauch. Haben zwei Zylinder tatsächlich weniger Durst als vier? In der Stadt kommt das rote Ampelmeer ausnahmsweise gelegen, da sich Ford Ka und Fiat 500 dort in Fahrpausen brav abstellen sollen. Sie tun es tatsächlich: Sobald der Schalthebel im Leerlauf ruht und die Kupplung getrennt wird, sorgt Start-Stopp für Ruhe unter der Haube. Leichter Druck aufs linke Pedal lässt beide Motoren erwachen, wobei der Fiat 500 ein wenig trödelt, der Ford Ka zwei, drei Meter davonzieht. Sein Glück währt nur kurz, denn der Zweizylinder des Fiat beschleunigt druckvoller.
Eco-Taste bremst den Fiat 500 gewaltig ein
Dank Aufladung schnipsen den Fiat 500 145 Newtonmeter vorwärts, und das schon ab 1.900 Umdrehungen. Trotz des Zylinder- und Hubraumvorteils hat der Sauger des Ford Ka beim Sprint das Nachsehen: Er kommt erst über 3.000 Touren zur Sache, was ihn von null auf 100 fast zwei Sekunden kostet. Deutlicher noch wird der Unterschied beim Durchzug von 80 auf 120 km/h im fünften Gang: Während der Ford Ka gegen die Stoppuhr kämpft, kühlt der Fiat 500 schon runter. Doch wehe, jemand drückt auf dessen Eco-Taste und will flüchten: Mission impossible. Der Sparbefehl wird von der Motorsteuerung des Fiat resolut umgesetzt, die von 85 auf 57 PS runterregelt, was den 500 regelrecht betäubt. Das stört im Stadtbetrieb jedoch nicht wirklich, sondern lohnt, da der Fiat 500 sparsamer wird. Auf unserer speziell gefahrenen Stadtverbrauchsrunde kam er im Eco-Betrieb auf 6,1 Liter, der Ford Ka – Eco-frei - auf 6,4 Liter. Im Testmix liegt der Fiat ebenfalls vorn - 6,5 Liter zu 6,8 Liter - und der Grund auf der Hand: Während er meist entspannt auf der Turbowelle gleitet, muss der Fahrer des Ford Ka fleißig schalten und den Motor höher drehen.

 

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